Kunstschaffende

Eva Borner, Basel (BS) & Hans Peter Gutjahr, Hauenstein (SO)

www.evaborner.ch

In ihren Medienkunstarbeiten erarbeitet Eva Borner Rauminstallationen mit Video, Klang und Objekt. Sie entwirft poetische, vieldeutige, in sich gebrochene Erzählstränge, die um Verlust und Erinnerung kreisen. In ihren Arbeiten lenkt sie den Fokus weg von Kunst als einem primär visuellen Erlebnis hin zu einer multisensorischen Erfahrung.

Mit der Audio-Video-Installation Vorläufig erfinde ich die Gegenwart, dem langsam perlenden Wasser im überlaufenden Schatten eines leeren Wasserglases, schaffen Eva Borner und Hans Peter Gutjahr ein ruhig sinnliches Spiel mit Wahrnehmungen und Illusionen. Ein leeres Wasserglas, wirft zwei Schatten an die Wand. Das Glas bleibt immer leer, die Schatten beginnen sich jedoch langsam und abwechselnd mit Wasser zu füllen. Ein Kontrabassist (Markus Fischer) und ein Sounddesigner (Hans Peter Gutjahr) treten in einen gemeinsamen Dialog und interpretieren den Film musikalisch und als live Performance  am  29. März um 21 Uhr mit viel analoger Technik. Der Sound wird digital aufgezeichnet und anschliessend „verlustfrei“ und digital zusammen mit dem Film reproduziert.

Wieslaw Pipczynski, Kaufdorf (BE) & Regula Küffer, Bern (BE)

http://www.pipczynski.ch
regulakueffer.ch

Ein Holzkasten, einige wenige Knöpfe und zwei Metallstäbe, zwischen denen ein elektronisches Feld entsteht: Das Theremin – erfunden 1919 von einem russischen Physikprofessor. Der Musiker Wieslaw Pipczynski greift in dieses elektronische Feld; mit der einen Hand variiert er die Tonhöhe, mit der anderen die Lautstärke. Er ist weltweit einer der wenigen Künstler, die dieses Instrument noch spielen.

Am digalog art festival spielt der Musiker mit Theremin and more eine Eigenkomposition für das Theremin und einen analogen Synthesizer, vermischt die Klänge elektronischer Musik mit Instrumenten aus früheren Jahrhunderten wie einem alten Glockenspiel und einem Akkordeon. Die vielseitige Flötistin und Performancekünstlerin Regula Küffer ergänzt das Programm mit unterschiedlichsten Blasinstrumenten und unterwarteten Klangutensilien, welche das Duo aus dem Koffer zaubert.

Gysin-Vanetti / Andreas Gysin & Sidi Vanetti, Lugano (TI)

http://gysin-vanetti.com/

Andreas Gysin (1975) und Sidi Vanetti (1975) arbeiten seit 2000 gemeinsam an unabhängigen Forschungsprojekten. Sie kombinieren Disziplinen wie visuelle Kommunikation und Architektur mit neuen und alten Technologien.
Neben ihren Tätigkeiten als Lehrer und Gestalter präsentieren sie unterschiedlichste Kunstwerke und Installationen an Galerien, Ausstellungen oder im öffentlichen Raum.

XXX
2018-19
Kinetische Komposition von drei LED-Apothekenkreuzen.
Drei um 45° geneigte, am Boden angeordnete Kreuze werden neu programmiert zu einer geometrischen Choreographie.

Camille Scherrer, Ollon (VD)

www.chipchip.ch

Die Interaktionskünstlerin Camille Scherrer experimentiert gerne an der Schnittstelle von Kunst und Technik und ist stets auf der Suche nach neuen Experimentierfeldern.

Mit ihrer interaktiven Installation Boum Tchak Bam laden drei übergrosse, farbige Schaukelstühle ein, Platz zu nehmen, zu verweilen und natürlich zu schaukeln. Während sie sich bewegen, erzeugen die Stühle Klänge und Geräusche, die das sanfte Schwingen der Sitzenden begleiten.

Livia Müller, Buttisholz (LU)

www.liviamueller.com

Livia Müller konzipiert unter anderem elektronische Wesen und pneumatische Objekte. Sie nutzt unterschiedliche Materialien wie Plastik, Klebeband, Keramik oder Wasser für die Herstellung ihrer oft orts-und raumspezifischen Installationen.

breathing bodies, 2019: Die Luftkörper sind als Gruppe im Raum plaziert. Sie bauen sich im Raum auf und sinken wieder zusammen. Durch die Bewegung der Objekte, wirken diese lebendig. Der Rhytmus der Atembewegungen wird über Sensoren von den Besuchern beeinflusst. Jeder Luftkörper ist individuell in Gestaltung und Programm und besitzt somit einen individuellen Charakter.

Flo Kaufmann, Solothurn (SO)

floka.com

Flo Kaufmann (*1973, Solothurn) bezeichnet sich selbst als ‹bricoleur universal› und widmet sich in seiner künstlerischen Arbeit der experimentellen Auseinandersetzung mit Elektronik, Musik und Videoinstallationen. Dazu nutzt er vielerlei Alltagsmaterialien und Fundgegenstände, wobei er deren Ursprungsfunktion abstrahiert und zu neuartigen Objekten und Instrumenten transformiert.

Am digalog art festival präsentiert der Künstler eine Installation, die von den Fehlern, dem Rauschen und den Zufällen lebt, welche beim Übergang von analog zu digital und wieder zurück entstehen.

Andy Guhl, St. Gallen (SG)

andy.guhl.net

Andy Guhl (Künstler, Musiker, Architekt aus St. Gallen) ist ein Sound Artist der ersten Stunde, der mit “gehackter Alltagselektronik“ neue Töne und Bilder kreiert. Dabei verwendet er Bauteile aus Lautsprechern, Fernsehern, Kameras und weiteren Geräten und schafft daraus überraschende bunte, klingende Kunstwerke.

Die interaktive Installation Imitator 2 ahmt mit farbigen, grob aufgelösten Bildern die Schnittabfolge von Filmen und Fernsehsendungen nach. In verschiedenen Interpretationen werden die transformierten Bilder des TV-Imitators auf Bildschirme übertragen, welche ihrerseits wiederum von einer Projektion bespielt werden – untermalt wird das einzigartige Schauspiel durch eine Tonspur, die von wechselnden LEDs generiert wird.

Stefan Rohner, St. Gallen (SG)

stefanrohner.ch

Stefan Rohner ist mit Fotografie und Film aufgewachsen und versucht diese Medien in allen möglichen Facetten auszuloten. Mittlerweile ist er Multi-Media-Künstler. Seine Videoarbeiten verpackt er meist in Skulpturen oder Objekte. Stefan Rohner erhielt schon zahlreiche Auszeichnungen und ist regelmässig bei Ausstellungen im In- und Ausland vertreten.

Solarisation, 2003 (meine letzte Dunkelkammer-Arbeit)
Video-Objekt, Monitor eingebaut in Tisch, Solarisation bedeutet, während des analogen Entwicklungsprozesses zusätzlich zum roten Dunkelkammerlicht weisses Licht anzuzünden – so entsteht ein überbelichtetes Bild: halb positiv / halb negativ

Cyanotypie #XIII, 2017(Kieselsteine), analoges Verfahren, 207 x 146 cm

händundfüess, #01-03, 2019 – Fotografie digital, 9-teilige Serie

Dia-Globus: 1992, analoge Diapositive auf Leuchtglobus. Objekt Ø 35cm

Die Bilderflut beschäftigte Stefan Rohner schon anfangs der neunziger Jahre – so entstand die Arbeit Dia-Globus. Seine letzte Dunkelkammerarbeit Solarisation hielt er mit der Videokamera fest und baute den Monitor in einen Tisch ein. Heute wendet er oft das analoge Verfahren der Cyanotypie an. Die neuesten Arbeiten aus der Serie händundfüess sind typische Beispiele für digitale Fotografie.

Peter Aerschmann, Bern (BE)

aerschmann.ch

Peter Aerschmann gehört zu den profiliertesten Medienkünstlern der Schweiz. Teils humorvoll, teils hintergründig, teils kritisch kombiniert der Künstler in den meist kurzen Filmen aus optischen Fragmenten des Alltags eine Weltsicht, die trotz aller Leichtigkeit existentielle Fragen berührt. Die intensive Beobachtung der Alltagswelt und komplexe Überlegungen zur Wiedergabe von Eindrücken und Erinnerungen bilden Ausgangspunkte für Peter Aerschmanns Arbeiten. (sikart.ch)

In seiner neusten Serie von interaktiven Installationen experimentiert 
der Videokünstler Peter Aerschmann mit Reagenzgläsern. Reagenz Nr. 1 ist die erste Arbeit aus der Serie: eine Gruppe von Beeren reagiert auf den Tastendruck der Zuschauenden. In weiteren Werken wird der Künstler das Eintauchen unterschiedlichster Objekte in bunte Flüssigkeiten simulieren und überraschende Reaktionen provozieren, die sich in den analogen Flüssigkeiten abspielen.

Yoan Mudry, Genf (GE)

yoanmudry.com

Yoan Mudry versucht mit seiner Kunst, den Mechanismus, die Flut von Bildern, Erzählungen und Informationen, die unsere Welt überfluten, zu verstehen. Er verwandelt Alltagsobjekte zu ironischen Kommentaren auf die Konsumgesellschaft.

In seiner Arbeit TIC-TAC lässt Yoan Mudry fünf italienische Bialetti-Kaffekannen einen auf englisch gesungenen Coversong einer belgischen Punkband singen.

Dirty Ghosts besteht aus einer Gruppe absurder Schuhroboter, die mit einfachsten Mitteln zum Laufen gebracht werden und sich selbständig im Ausstellungsraum bewegen. Zufallsgesteuert repräsentieren sie die abwesenden Schuhträger und fristen ihr tragisches Dasein.

Daniel Imboden, Ballwil (LU)

www.dim-tech.ch

Daniel Imboden realisiert technische Spezialkonstruktionen aus High-Tech-Materialien und Elektroschrott und kreiert so einzigartige mechatronische, elektrische und technische Kunstwerke.

logisch. Von logisch 0 bis logisch 1 sind wir von milliardenfachen Zuständen umgeben, die jedoch unsichtbar bleiben. Das Objekt erzeugt einen harmonischen Tanz zwischen den beiden Zuständen 0 und 1.

Kommunikation. Eine Nürnberger-Schere – eine Gelenkkette aus mehreren gekreuzten Stäben – schnellt nach vorne und filmt das Antlitz des Betrachters, das ihn durch das mehrfache Abfilmen der Abbildungen bis zur Unkenntlichkeit auf kleinen Bildschirmen wiedergibt. Dabei geht es dem Künstler um die Verfälschung und Verzerrung von Informationen innerhalb der heutigen (digitalen) Gesellschaft.

Jonathan Owadja, St. Gallen (SG) & Marie Malou, Zürich (ZH)

www.machinaimaginis.com

Jonathan Owadja (*1983, Designer, Filmemacher und Künstler) und Marie Malou (*1981, Musikerin, Sängerin und Sounddesignerin) kreieren in Zusammenarbeit mit Marcel Siegwart (SG, Techniker) bunte Maschinen mit analogen Tastern und Schaltern, die klang- und lichtmalen und eine Stimmung erzeugen – im Raum in dem sie stehen und im Mensch, der sie bedient. Die Imaginationsmaschine ist Kunstwerk und Spielzeug zugleich, sie kann Installation oder Instrument sein und bei Performances eingesetzt werden.

Das Künstler-Duo wird die grösste ihrer Imaginationsmaschinen zeigen:
Rubens No 1 – Höllensturz der Verdammten,
welche aus total 114 Schalt-, Licht- und Tasterelemten besteht. Ausgehend von über 30 Klangebenen hat Marie Malou eine Komposition für 4 Hände für die Machina Imaginis Rubens No1 geschrieben, welche als grafische Partitur ausnotiert wurde.

Die Komposition wird im Rahmen der Ausstellung am  29. März um 21 Uhr 30 als Performance aufgeführt.